Im Unterschied zur Taufe, die einmalig ist, kann die Tauferinnerung immer wieder geschehen. Sie muss nicht so neuartig sein, wie es auf den ersten Blick erscheint:
Jede Taufe, die wir in der Kirchgemeinde feiern, ist ein Anlass, die getauften Gemeindeglieder an die eigene Taufe zu erinnern und die Bedeutung der Handlung anzusprechen. Die Feier des Abendmahls bietet eine weitere Anknüpfungsmöglichkeit. Das Teilen von Brot und Kelch als Stärkung auf den Weg des Glaubens regen an, über den Anlass dieser Reise in der Nachfolge Christi nachzudenken.
An vielen Orten und nun auch bei uns ist die Osternacht- oder Ostermorgenfeier der Ort, wo wir uns in besonderer Weise der eigenen Taufe erinnern. In der alten Kirche war die Osternachtfeier der einzige Zeitpunkt, an dem getauft wurde.
Die Tauferinnerung geschieht ganz einfach. Nach einer Zeit des gemeinsamen Singens und der Anbetung Gottes erhalten alle die Möglichkeit, zum Taufstein zu kommen. Die Gemeindeglieder lassen sich dort mit Wasser aus der Taufschale ein Kreuzzeichen auf die Hand zeichnen und erhalten ein Segenswort als Stärkung auf ihren Weg.
Text Max Hartmann (Mit Zitaten aus der Schrift: «Erwächse läbe – sälber glaube», herausgegeben von der Reformierten Landeskirche Aarau, 2003)